Vinschger Höhenweg – Tag 4

Von Paflur nach St. Martin im Kofel

Mit den in den letzten Tagen bereits erworbenen körperlichen Gebrechen staksen wir zum Frühstück. Wenn wir wüssten, was uns heute erwartet…


Der Tag fängt gut an. Wetter passt. Die Wirtin hat uns nochmals darauf hingewiesen, dass ein Lawinenabgang zwischen Patsch und Zuckbichl eine Brücke weggerissen hat. Ein Durchkommen ist da nicht möglich. Heißt: Modernes Bergsteigen. Abstieg und auf der anderen Seite mit der Gondel wieder hoch. 🙁
Empfohlen ist der Abstieg nach Schlanders, mit der Bahn dann nach Latsch und von dort mit der Gondel wieder rauf. Kann man so machen, muss man aber nicht – dachten wir uns…

Die Strecke ist recht schön angelegt. Den größten Teil der Zeit hat man Panoramablick. Kurze Abschnitte quert man über Teerstraßen, um dann aber auch schnell wieder im Berg zu verschwinden. Schneller als die Tage zuvor merken wir unsere morschen Knochen.
Ich glaube ja, Wandern ist Leben im Schnelldurchlauf. Innerhalb kürzester Zeit bekommt man die Gebrechen des Alters: Rücken, Knie und Hüfte. Man ist manchmal am Limit, hat aber auch seine zutiefst zufriedenen Momente. Erkennt man leider erst danach. Steckt man mittendrin, fragt man sich dann doch, was man hier eigentlich tut. Sinnloses Bergauf- und Bergabgehen. 🙂

Ausblick auf die Ortlergruppe
« von 5 »

Als Wanderpuristen wollten wir also nicht die Bahn nehmen, sondern wenn dann schon zu Fuß zur Gondel gehen. Kurz vorab: Da muss man leidensfähig sein. Und ich meine damit nicht das Gondelfahren, sondern den Weg dahin.

Kurz vor Patsch sind wir dem ersten Schild nach Vetzan gefolgt (Weg 11). Damit haben wir nochmal Kilometer draufgesattelt, sowohl in Länge als auch Abstieg. Auch die Wegstrecke unten entlang am Berg war dann doch länger als erwartet. Die letzten 10 Kilometer war unsere interne Team-Kommunikation jedenfalls aufgrund des eigenen Tunnels eingeschränkt.

Auf die Minute um 16:00 sind wir an der Bahn angekommen und wieder ab in die Wolken gefahren, um kurz darauf beim freundlichen Oberkaser anzukommen. So eine Erschöpfung wie unsere muss man lange suchen. Wir haben sie heute gefunden. 🙂
Kaputt aber glücklich gönnen wir uns dann schließlich Suppe, Kasbrettl und Kaiserschmarrn. Beim Oberkaser ist alles selbstgemacht. Brot, Wurst, Käse, Marmelade etc. Richtig lecker!

Noch eine Anmerkung: Bei den tabellarischen Angaben ist die Höhenüberwindung mit der Gondel bereits herausgerechnet.

Im Überblick
Zielunterkunft für heute

Oberkaser

https://www.suedtirol.info/de/unterkuenfte/alle-unterkuenfte/ferienwohnungen-oberkaser_a_7404

Abmarsch 08:10
Mittagessen Selbst, da die Egghöfe aufgrund des Abgangs nicht erreichbar waren
Ankunftszeit 16:25
Abendessen Oberkaser
Strom/Internet/Mobilfunkempfang Ja/Nur draußen, eingeschränkt/So lala
Gesamtgehzeit, km, auf, ab 07:30, 28.5, 1400, 2269
Fazit zur Anstrengung Sehr fordernd


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